Freitag, Juli 02, 2010

Friede den Hells Angels und Bandidos?

Hells Angels und Bandidos kündigten "Friedensverhandlungen" an.

Verbote und/oder Sozialarbeit?

In Schleswig-Holstein wurden die Rocker-Gangs "Hells Angels" und "Bandidos" verboten. Polizeikräfte demontierten von den Clubhäusern die Banden-Embleme und sicherten bei Wohnungsdurchsuchungen zahlreiche Waffen und Beweismaterial.

Folgerichtig müssten nun die Rocker ihre Mopeds neu bemalen, die Lederjacken zivilisieren und Banden-Tattoos abdecken. Reichlich Arbeit und Aufwand für ein Hobby, das sich zu sehr ins Kriminelle verirrte.

Anlass für die Verbote war ein sogenannter "Rockerkrieg", als sei der neu und nicht urtypisch für das Selbstverständnis solcher Gangs. - Sozialarbeit in diese Kreise gibt es nicht und wundert sich dann über "Parallelgesellschaften". Sozialarbeit und Auflagen in diese Kreise wäre eine seriöse Alternative zum Organisationsverbot. Dazu würde es eines mutigen Staates bedürfen, aber der ist nun mal in der Bandenprävention nicht mutiger als der einzelne Beamte tatsächlich wäre, allenfalls bei Kollektivauftritten. Und weil sich das kaum ändern lässt, müsste die Sozialarbeit eben notfalls in "Truppenstärke" stattfinden.

In den Biographien von Leuten, die sich den "Hells Angels" und "Bandidos" anschließen, lässt sich vieles entdecken, was auch bei Rechtsextremisten keine Seltenheit ist, z.B. "vaterlose" Kindheit und/oder Jugend, Misstrauen gegenüber liberalen Anschauungen und Verhältnissen. Die ideologischen Schlussfolgerungen von Rockern und Rechtsextremisten überschneiden sich deshalb häufig.

Und der Unterschied? - Beispielsweise, dass die Show von Rockern besser als die von den Möchtegern-Trommel-Faschos ist.
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Rockerkrieg und Anwaltsposse
Verfasst: Do 27. Mai 2010, 09:47von redaktion
PressemitteilungHannover, den 25.05.2010
Die Hells Angels und Bandidos Motorradclubs in Deutschland geben offiziell bekannt, dass nach mehr als zwei Monaten Vorbereitungszeit ein Weg zu einer künftigen Koexistenz gefunden wurde und der Konflikt zwischen beiden Clubs mit sofortiger Wirkung offiziell beendet ist. Dazu laden wir am 26.05.2010, um 16.00h zur Pressekonferenz in der Kanzlei
RA von Fromberg, Adenaueralle 10, 30175 Hannover ein.
Frank und Lobo, Hells Angels MC,
Peter und Les, Bandidos MC

In weiteren Verlautbarungen heißt es, man werde sich künftig keine "Gebiete" mehr streitig machen, keine Abwerbungen usw.

Alles im Beisein von Rechtsanwälten, die reichlich kritiklose Publicity dafür bekamen. Wie ein Promi-Event. Indes machte sich diese Kanzlei - eigentlich ein "Organ der Rechtspflege" - zum Dienstleister für gewerbskriminelle Organisationen, um deren Revierkonflikte beizulegen, als dürfe es überhaupt solche Reviere geben.

Nun müsste die Kanzlei ihre Zulassung verlieren.

Nebenbei widerlegt das "Abkommen" die spinnige Debatte, wonach die Rockerbanden Hells Angels und Bandidos bloß "regionale Vereinigungen" seien. Das sind die typischen Scheingefechte, mit denen die Innenministeriellen des Bundes und der Länder von ihrer Tatenlosigkeit ablenken. Und dumme Medien kolportieren das als Tatsachen.


Screenshot 20100526

Zur Eingangsfrage dieses Threads müsste im Grunde genommen beides sein: Sozialarbeit in die Rockerszene und Verbot, wenn sich die subkulturellen Selbstverständnisse nicht von kriminellen Strukturen und kriminellen Selbstverständnissen abkoppeln lassen.
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Re: Es braucht Sozialarbeit für "Bandidos"
Verfasst: Do 27. Mai 2010, 15:23von Gast
Die Polizei, überhaupt der Staat haben zuwenig Personal und zuwenig Geld, welches zu beschaffen. Dann könnten solche Reviere effektiv angegangen werden. Wenn Richter außerdem im Jugendstrafbereichbereich härter urteilen würden, verlöre schon mancher 17-18 Jährige (okay, nach Jugendstrafrecht wird ja auch noch bald jeder 25jährige Ghettodreckslan verurteilt) die Lust am Banditensein, aber mit 20 Stunden Rasenmähen oder so einem Schwachsinn nicht grad.
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Re: Es braucht Sozialarbeit für "Bandidos"
Verfasst: Di 1. Jun 2010, 08:26von martin
"In Truppenstärke" müssen bereits ganz normale Polizeieinsätze stattfinden. Ohne komplette Hundertschaft scheint die Polizei vollkommen chancenlos bei dem Versuch, so etwas wie ein staatliches Gewaltmonopol aufrechtzuerhalten. Man kann sich leicht vorstellen, dass solche Einsätze kaum die Regel sind.

martin
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Es braucht bessere Polizei
Verfasst: Mi 2. Jun 2010, 09:53von redaktion
Lieber Martin, ich bin mit dem Polizeieinsatz trotzdem nicht einverstanden, denn die Vorgehensweise ist prollig, serienweise unnötige Gewalt. Der Hinterrück-Schlag des Polizisten ist ordinärste Prügelknaben-"Technik", nicht nur untalentiert und wirkungslos, sondern auch rechtswidrig, wie all das Nachtreten.
In der polizeilichen Ausbildung kommt so etwas auch nicht vor. Stattdessen lernen die Beamten Judo-Techniken, Angreifer und Störer zu Fall zu bringen, Haltegriffe usw., aber auch gar nichts von dem, was du da auf dem Video siehst.

Warum wendet es die Polizei nicht an?

1. Weil sie mit einer Ausrüstung anrücken, wie sie für Straßenschlachten mit umfliegenden Steinen, Flaschen gebraucht würde, aber nicht für den Einsatz in dieser "Schläger"-Situation optimiert ist.
2. Weil sie intellektuell den Anforderungen nicht genügend ausgebildet wurden, also schlicht und einfach im Einsatz vergessen, was sie trainiert haben - und glauben, auf dem Level der Rocker reagieren zu dürfen, zu müssen.

Dabei ist alles anders: Schläger, Rocker usw. beherrschen nur in den seltensten Fällen sich selbst oder irgendart qualifizierte Kampftechniken, sondern erreichen ihre Ziele a) durch simple Einschüchterung, und falls das nicht genügt, b) durch brutale Gewaltanwendung, aber das ohne Erfolgsgarantie.
Die Brutalität zeichnet sich dadurch aus, dass Folgen ausgeblendet werden. Das genügt für die Auseinandersetzung zumeist, wenn das Gegenüber in der Opferrolle verharrt, keinen Widerstand leistet, sondern nur bemüht ist, die eigenen Blessuren in Grenzen zu halten.
Sodann das Konditionsproblem von Rockern, Schluckspechten, Rauchern, die bei ernsthaftem Widerstand viel schneller einbricht als bei Widerstandslosen, weil allein dann der Rocker/Schläger sich seine "Initiativen" gemäß seiner Atemnot einteilen darf. Das alles ist aus Angegriffenenperspektive und Rechtsperspektive falsch, weshalb es darauf ankommt, die Initiative zu ergreifen oder zumindest gezielt die Energie des Angreifers abzubauen.

Schlagen ist immer falsch. Festhalten, ziehen und schieben, zu Fall bringen - ist immer richtig. Der Staat hat die zahlenmäßige und ausrüstungstechnische Kräfteüberlegenheit ebenso zu gewährleisten, und in solchen Fällen (Razzia etc.) hat die Polizei den Vorteil der Initiative, also Planung, Vorkehrungen jeglicher Art - "Widerstand zwecklos" mit Präventionswirkung.

Das Video zeigt einen vollkommen bekloppten und rechtswidrigen Polizeieinsatz, mit dem sich der Staat unnötig auch die Strafprozesse verkompliziert. Nur ganz selten erlebte ich das besser. Und ich werde wahrscheinlich nie kapieren, warum sich das nicht professionalisieren lässt. Es ist politische Verantwortlichkeit, der offenbar die allgemeine Blödheit und Nachlässigkeit unüberwindlicher Damm ist. - Seit Jahrtausenden.
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Re: Es braucht Sozialarbeit für "Bandidos"
Verfasst: Mi 2. Jun 2010, 16:24von martin
Hallo Sven,


vollkommen bekloppten und rechtswidrigen Polizeieinsatz


Wie unterschiedlich Wahrnehmung sein kann :--)
Ich sehe zunächst mal einen Polizeieinsatz, der offenbar durch Verhandlungen zum Ziel geführt wurde. Das kann ja so verkehrt schon mal nicht sein. Es ist erst in dem Moment eskaliert, als sich alle schon auf ihren Feierabend gefreut haben. Dass die Mitglieder der Einsatzhunderschaft dann agiert haben wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen, und dass das nicht der Gipfel professioneller Polizeiarbeit sein wird, ist schon klar. Auch wenn es Spiegel-Online auf das Geschubse am Schluss abgesehen hat, interessiert mich erstmal weniger, ob es nun zwei, fünf oder fünfzehn Polizisten braucht, um einen Höllenengel zu Fall zu bringen. Dass ein solches Video für Herrn Freitag einiges an Szenereputation mit sich bringen wird, ist ohnehin klar.

Viel interessanter finde ich, was dem offenbar voran gegangen ist. Muss man sich mal klar machen: Da ist eine Horde Motorrad-Rocker, die fühlt sich offenbar derart sicher und unangreifbar, dass sie meint, über die Herausgabe eines mit Haftbefehl gesuchten Ordensbruders mit der Polizei stundenlang auf Augenhöhe verhandeln zu können. Als hielten sie Gesetze in den eigenen Reihen nicht nur für ungültig, sondern auch für undurchsetzbar. Hier mischt sich dann Kriminalität mit kruden Gemeinschaftsideologien, Machismo-Ritualen und so fort. Dabei könnte man deren Aktionsradius wahrscheinlich schon mit der StVZO eindämmen.

martin
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Re: Es braucht Sozialarbeit für "Bandidos"
Verfasst: Do 3. Jun 2010, 09:37von redaktion
martin hat geschrieben:Wie unterschiedlich Wahrnehmung sein kann :--)

@Martin, ich habe für Deine Wahrnehmung jede Menge Verständnis. Und übrigens auch dafür, dass die Strolche sich einbilden, "auf Augenhöhe" mit der staatlichen Gewalt verhandeln zu können, wogegen ja prinzipiell nichts spricht, freilich nicht zwecks Infragestellung des staatlichen Gewaltmonopols.


martin hat geschrieben:Viel interessanter finde ich, ...: ... Dabei könnte man deren Aktionsradius wahrscheinlich schon mit der StVZO eindämmen.

Genau das scheint auch mir der Hauptpunkt, wenngleich ich ausschließlich den Einsatzverlauf kritisierte. Die Rechtsferne und teilweise Realitätsferne der Rocker und anderer Strolche, die mit der Infragestellung des staatlichen Gewaltmonopols zum Ausdruck kommt, hat ihren Grund immerhin in der Erfahrung, dass die Staatsgewalt zu oft und zu lange wegschaut. Und längst nicht erst mit dem StGB, sondern wie Du schon hinweist, auch mit der StVZO und der StVO, wenn bspw. unnötig laute Technik zum Einsatz kommt oder sich die Strolche einbilden, ihre gemeinsamen Moped-Fahrten nebeneinander zu zelebrieren.
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Re: Es braucht Sozialarbeit für "Bandidos"
Verfasst: Fr 25. Jun 2010, 02:16von RFP
Also ich finde hier werden zumindest die Bandidos (Kenn mich bei den Angels nicht aus) stark verharmlost.
Das sind keine einfachen Schläger oder "Strolche", diese Menschen betreiben Menschenhandel&Zwangsprostitution,Drogenhandel(Schorre an 16-jährige!),Waffenhandel und alles an was sich der Unmensch noch so erfreuen kann.
Allein in Nürnberg sind ~85% des Rotlichtbereichs in Bandidos händen(kenne jemand der mal in Zwangsprostitution gelebt hat daher die Info...) und ab und zu kommen dann so sachen raus wie "120 Personalausweise junger Frauen bei Hausdurchsuchung gefunden"
Ich kenne sogar einige Beamte die offen zugeben sich nicht mit ihnen Anlegen zu wollen weil es zumindest in Bayern schon 1-2 gezielte Tötungsversuche auf Polizisten gegeben hat die gegen Bandidos ermittelt haben(und die jungs kommen da sicher nich mit Messern oder Fäusten)
Wer ethisch und moralisch in solche Abgründe fällt wie diese "Rockerbanden", dem kann in meinen Augen mit n bischen Knast oder Sozialarbeit nichtmehr wirklich geholfen werden.
Auf die Frage was hilft hab ich zwar leider keine Sinnvolle Antwort, aber das Gulag wär mal n anfang für die Sexistenschweine.

@PoliceVideo:
Hart daneben die Cops, aber wohl eher Normalzustand bei Nicht-Streifencops(kenn mich beim SeK jetzt auch nich zwingend aus, aber BePos und USKler ist es schon meistens normal so. Je nach Stimmung natürlich).
Aber richtiges nachtretten ist das auch nicht. Das ist nachtretten.
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und es braucht eben doch Sozialarbeit
Verfasst: Fr 25. Jun 2010, 11:45von redaktion
Sollte nichts "verharmlosend" sein, aber ich habe näher damit zu tun und sehe allerlei verpasste Interventionsmöglichkeiten. Das sind keine Kinderspiele, aber halt auch keine sonderlichen Kunststücke.

Die oben auf dem Foto gezeigte "Filiale" ist bei einem unserer Häuser um die Ecke. Einige der "Strolche"waren/sind unsere Mieter. Auch "Hells" hatten wir. Und meine Sichtweisen sind keine Geheimnisse.
Kürzlich verstarb uns ein "Chef" davon. Natürlicher Tod bzw. vermutlich Alkoholismus-Spätfolge, keine Angehörigen und die "Truppe" als Familienersatz, immer ein bisschen rechtsradikal, was er zwar stets dementierte, aber die ganze Bude eine Bastelstube für Spielereien der letzten beiden Weltkriege. Anschließend nahm ich seine Wohnung auseinander, fand reichlich Waffen, gab sie brav gegen Quittung bei der Polizei ab, denn ich bin ja ein "Lieber". Und das war dieser Ex-Ober-"Bandido" auch, nur halt ein bisserl neben der Spur. Aber ansonsten ein echter Schnucki. Martialisch tätowiert, ein "Bürgerschreck", aber von mir bekam er als "Altenteil" von seiner Erdgeschoss-Einzimmer-WE einen Ausgang in den zweiten Hinterhof gebaut, wo er ein ca. 40-qm-Gärtchen hegte und pflegte, wie es kein Kleingärtner besser könnte. Nun ist er tot. Richtig schade, wenngleich solch Waffensammlung in unseren Häusern natürlich unerwünscht sind. - Vielleicht stelle ich nachher weitere Fotos ein.

Und wie funktionierte die "Truppe"?

Dieser Ober-Bandido hatte bis zu seinem Herzinfarkt eine Kneipe, in der reichlich gedealt und gestricht wurde. Einige verdienten prächtig, aber da sie nun mal nicht so dolle Vermögensverwalter haben, wie ich einer bin, vergeht der Reichtum nicht minder schnell.
Um die Chefs herum sind es dann Schwarzarbeit zu Hungerlöhnen, notfalls Hartz4 und Wohngeld als Existenzgrundlage, wenngleich die ein oder andere "Vergünstigung" kostenlos ist, eben Drogen und Sex, vor allem aber der Familienersatz in dieser "Kameradschaft", in sich zwischendurch mal gegenseitig "die Fresse poliert" wird - "wie zuhause", denn da ging es in der Kindheit nicht anders zu.

Da Ämter müssten nur ernsthafter prüfen, wie es mit "Nebenverdiensten" ausschaut, wenn ein Strolch trotz Hartz4 ein Moped kauft, das nicht unter 6.000 gekostet haben kann usw., aber das tun Ämter nicht. Solche Strolche sind den Beamten zu anstrengend, während eine Betriebsprüfung bei uns Normalbürgern allenfalls wie Ostereier-Suche ist, wenn eine Quittung fehlt. Ich habe mühelos Verständnis dafür, aber solch Handlungsweisen oder sporadischen Polizei-Aktionen reichen eben nicht aus, um die organisierte Kriminalität in den Griff zu bekommen.
Und es müsste beispielsweise auch eine Strafverfolgung in die Kreise der "Kundschaft" geben, wenn die mit Zwangsprostituierten rummachen. Das muss zum Risiko für die "Freier" werden. Alles andere ist Käse und passt auch nicht zur Vorgehensweise, wie sie im Internet gegen Konsumenten von Kinderpornographie stattfindet. Wo ist denn die Schlagzeile, dass ein "Freier" oder "Kokser" wegen Unterstützung der organisierten Kriminalität eingeknastet wird? Gibt es nicht. Stattdessen "Deals" vor Gericht, kein einziger Griff in den Hintergrund - und nach ein paar Monaten machen sie schon wieder Talkshows oder verkaufen Gemälde in der High Society, als sei nüscht gewesen.
Das wundert nicht, denn diese vermurksten und korrupten Charaktere, die uns auf "konservativ" machen, die für jeden Mist "Spenden" und "Beraterhonorare" kassieren, gehören der organisierten Kriminalität zu den "besten Kunden". Und das die nicht, wenn ihnen die Bürger nicht in die Volksvertreter-Büros einrücken und sagen: "Das muss sich ändern, sondern mache ich Ihre Untätigkeit öffentlich." - Aber wer von uns hat schon dazu die Zeit und Lust? So fett ist uns solch Kriminalität eben längst nicht. Deshalb mag ich dann nicht, wenn uns Politik und Medien zwischendurch den Affen machen oder Bürger ins Zucken kommen, jedoch nichts an der Verwaltungspraxis geändert wird; alsbald wieder abgezuckt und vergessen.

Der "Arbeitsalltag" bei Rockerbanden

z.B. Wache schieben vor der "Filiale", böse gucken, ..., entweder mit drei Kumpeln allein oder mit vier Kumpeln den Chef auf seinen Touren begleiten, böse gucken, ..., entweder irgendwann in frei gewordenen Posten einrücken oder auch irgendwann ins Zivile abdackeln, "alles hinter sich lassen", Familie, Arbeit, schließlich mit gleichermaßen Wehmut und Erleichterung der Spruch: "Ich war ein Hells." Okay, jetzt also nur noch "Angel".

Das ist wie bei vielen Strolchen, die uns hier mit Rechtsextremismus oder als "Autonome" auf die Eier gehen möchten.

Wenn Strolche irgendwas nicht mögen und wenn sie irgendwas ändern kann, dann dass man sie "Strolche" nennt und als solche behandelt. Nicht jeder kann das, nicht jedem kann das abverlangt werden, aber eine Gesellschaft muss das drauf haben, sonst tanzen ihr die Strolche auf der Nase herum.
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Gewalt als Teil der Lösung
Verfasst: Fr 25. Jun 2010, 11:51von Philosofiesta
Ja da geht es ganz schön hart zur Sache.

Da treffen Menschen aufeinander bei denen berufsüblich, ab einem gewissen Punkt des Wiederstandes, Gewalt als Mittel eingesetzt wird.
Es geht mir dabei nicht um eine Beurteilung, sondern um eine Gemeinsamkeit dieser Leute die halt konträr ausgelebt wird und in sich solchen Begegnungen dann "entläd".
Auf der einen Seite gewaltbereite Rocker die sich mit allen Mitteln der Verhaftung zu widersetzen versuchen und dann selbst wenn sie eigentlich schon verhaftet sind noch die Auseinandersetzung provozieren, auf der anderen Seite die Polizei, vertreten durch Mitglieder die dann auch schon darauf "warten" und die Gelegenheit dann auch ausgiebig auskosten. Da wundert es nicht das es zu solchen Szenen kommt.

Das ist natürlich nicht für jeden gültig, doch durch persönliche Bekanntschaften bin ich zu dem Eindruck gelangt das auf beiden Seiten genau diese Eigenschaft die Leute "zusammenführt". Ein Polizist der in der Hundertschaft ist kommt da ja auch nicht vollkommen zufällig hin, wer als Soldat in Afghanistan ist muß sich wohl verpflichtet haben, und bei den Rockern ist es offensichtlich Das ist halt ein elementares Grundproblem bei jeglicher Art von Organisation die "gewaltbereit" ist. Zweifelsohne ganz unterschiedlich ausgeprägt. egal ob Polizei, Armee, Rocker oder was auch immer.

Im ersten Video wird überregagiert, vielleicht auch zur Einschüchterung der anderen Rocker, wenn das aber so wie im zweiten Video gezeigt wird abgeht erscheint mir das als Gewohnheit.
Bei dem Tritt den er ihm verpasst riskiert er damit ihn zu töten, er hat ihn zum Glück nicht tödlich getroffen. Da überlegt man sich zweimal ob man auf ne Demo geht und wenn doch dann hält man sich am besten ganz weit weg von der Polizei. Wobei das alles privat echt nette Leute sein können, also sowohl Rocker als auch Polizei!

Das ganze ist natürlich nur ein Auszug aus vielen Zusammenhängen, auf jeden Fall denke ich sollte er in der Gesamtbetrachtung nicht fehlen.
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Re: Es braucht Sozialarbeit für "Bandidos"
Verfasst: Mi 30. Jun 2010, 13:36von Gast
Ich will mal versuchen mich kurz zu fassen und nicht fehlende Argumente durch Text ersetzen.
Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber alleine die Bezeichnung 'Rocker' trifft in meinen Augen weder auf Angels noch Banditos zu. Bedenkt man, dass es (ursprünglich) hauptsächlich Vietnam-Veteranen waren die diese Clubs gründeten um einen Weg zu finden die aufgedrängte position zwischen zwei Stühlen einzunehmen. Im Krieg wurden Selbstverantwortung, Kameradschaft, Disziplin und ein gewisses "Harter-Kerl-Image" bewusst von seiten des Militärs und der am. Regierung gefördert. Nach dem Krieg waren die Soldaten wieder sich selbst überlassen und landeten wieder in ihrem alten unbedeutenden Leben.
Wen wundert es, dass sich die Veteranen über ein weiteres gemeinsames Attribut ('Biker') als Gruppe zusammenfassen.
heute werden heutige Hells Angels gerne als separiert von den ursprünglichen Gründungsmtgliedern. Dies ist genauso falsch wie die Angels als Regelfrei zu bezeichnen.(siehe den Einfluss Ralph "Sonny" Barger auf die HA) Die Bezeichnung als Outlaw ist da passender, es gibt durchaus Clubregeln die streng befolgt werden, die Bindung an Staats- und Bundesgesetze ist den Mitgliedern selbst überlassen.
natürlich wächst und entwickelt sich so ein Club über die jahre. Weiterhin ist dies kein Schachclub und Probleme werden auf die ursprünglichste Art überhaupt gelöst - mit der Faust. Man mag solches Verhalten als Primitiv oder barbarisch bezeichnen, das ist es auch. Aber ist es deshalb falsch? Es gibt hier Grenzen die nur die eigene Moral setzten kann (Wann schlag ich zu, wann nicht...)
Aber die verantwortung dafür einem ganzen Club zuzuschreiben halte ich nicht für gerechtfertigt. In meinen Augen können sich alle Leute die sich Subkulturen im weitesten Sinne zuordnen (Punx,Skins,Hools aber auch Rocker, Hip-Hopser und und und) bei den Outlaw Bikern bedanken. Das waren die Leute die Rebellisches Auftreten und offensichtliche Antihaltung als gesellschaftsfähig etablierten.(Warum wollte nach den Hells Angels Filmen a) jeder ein rocker sein oder b) einen Rocker-Film machen [ich sage hier Rocker weil ich das als modischen begriff betrachte])
Um das mal auf den Punkt zu bringen. Wir wollen alle Frauen, Frauen finden harte Kerle sexy. Warum?? Weil irgendwann mal angefangen wurde mit den Clubs romantische elemente zu verbinden freiheit kameradschaft....Frauen wünschen sich harte kerle mit weichem kern (OK OK...die meisten Männer denken jedenfalls so, ich will nicht noch anfangen die denkweise von frauen zu analysieren)
Ich stehe jedenfalls dazu, dass ich die Errungenschaften dieser Clubs nutze um mein Leben in meiner kleinen Welt zu geniessen. Ich bin kein Schläger aber manchmal muss auch das sein. Ich muss "Gewalttaten" von Clubmitgliedern nicht als drohende Apokalypse interpretieren. Klar das Individuum muss bestraft werden, aber warum die gemeinschaft?? sollten wir nicht schlauer sein als die Amis vor 20 jahren?? Mit dem RICO-act haben die amis schon versucht die HA Mafia-like als Organisation zu verurteilen...ging schief, richtig schief. HA sind halt einfach keine mafia...
Eine Frage zum Schluss: sollten nicht gerade wir deutschen vorsichtig sein mit schubladendenken??
ach so.. und wer versucht den HA rassismus anzuhängen sollte mal über Hells Angels Turkie nachdenken und die Biographie von Sonny Barger lesen... Im Buch Falscher Engel von J. Dobyns sieht man auch mal die andere seite. es wurde zwar ein Undercover-Agent eingeschleust und auch versucht das als Erfolg zu präsentieren, aber Fakt ist: Keine Anklagen...
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Gesellschaft und Subkultur
Verfasst: Mi 30. Jun 2010, 15:44von redaktion
Gast hat geschrieben:... Aber ist es deshalb falsch? ...

Eine Gesellschaft ohne Subkulturen und Extreme, ob individuell oder hordisch, wäre allemal langweiliger, unfreier, wobei es schon noch drauf ankommt, ob und welche Abhängigkeiten Teil der Subkulturen sind.

Schubladendenken ist in den Selbstverständnissen von Subkulturellen oft tiefgeprägter als in den konkret doch nur temporär und oberflächlich interessierten Normalbürgern. Und klar ist auch: Wäre der Normalbürger durch martialische Riten nicht zu erschrecken, so wäre für so manche Subkultur viel vom Pfeffer weg. Reaktionen muss sich jeder "Bürgerschreck" zurechnen lassen und halt auch populistische Überreaktionen einkalkulieren. Dann braucht es Diplomatie, Anpassungen bzw. Rücksichtnahmen.

Mir scheint, wir haben da keene Wahrnehmungsdifferenz.